Last Updated on 19. März 2023 by redaktion
„Wir müssen unsere Krankenhäuser unbedingt selbst verteidigen!“„Bundesgesundheitsminister“ Karl Lauterbach und seine Berater verkaufen den geplanten Großumbau der deutschen Kliniklandschaft als „alternativlos“ und verschweigen sowohl das Ausmaß als auch die Profiteure des intendierten Kahlschlags.
Kein Blatt vor den Mund nimmt Carl Waßmuth, Vorstandsmitglied und Sprecher vom Verein ‚Gemeingut in BürgerInnenhand‘ (GiB). Seine Warnung im Interview mit den NachDenkSeiten: „Diese Reform wird tödlich!“ Im wahrsten Sinne des Wortes lebenserhaltend wirkt dagegen das von ihm präsentierte Gegenkonzept.
Mit ihm sprach Ralf Wurzbacher.
Ralf Wurzbacher: Herr Waßmuth, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wird nicht müde zu behaupten, Kern seiner geplanten großen Krankenhausreform wäre die „Entökonomisierung“ der Versorgungsstrukturen. Nehmen Sie ihm das ab?
Carl Waßmuth: Was Karl Lauterbach mit Entökonomisierung meint, soll er noch einmal erklären. Sein Vorhaben ist an Niedertracht kaum zu überbieten. Hunderte Krankenhäuser sollen geschlossen werden, damit private Anbieter noch mehr Marktanteile bekommen und im Personalüberschuss der gekündigten Beschäftigten abgewickelter Kliniken baden, sich also die Leute aussuchen und die Löhne drücken können.
Aber Lauterbach und seine Berater trauen sich nicht, eine Liste zu erstellen, auf der steht: „Diese 700 Kliniken schaden unserem Gesundheitssystem. Erst wenn sie weg sind, werden die Leute besser versorgt.“
Ralf Wurzbacher: Das würde ja auch keinem Mensch einleuchten.
Carl Waßmuth: Genau. Und deshalb veranstaltet der Minister ein gigantisches Tribute-von-Panem-Spiel: Die Schraubzwinge wird so zugedreht, dass 700 Kliniken ihr Angebot drastisch reduzieren müssen und die meisten davon pleitegehen. Krankenhäuser werden als Markt angesehen und in dieser Reformrunde geht es brutal um Marktanteile. Die öffentlichen und freigemeinnützigen Träger sollen verdrängt werden.
Kern der Reform ist die ordnungspolitische Abschaltung hunderter Kliniken zugunsten privater Konzerne. Man könnte auch den Autofirmen sagen: „Die Hälfte eurer Autos ist zu gefährlich. Die dürft ihr nicht mehr bauen. Betreibt stattdessen Tankstellen.“ Die IG Metall würde Sturm laufen. Im Bereich der Krankenhäuser sind viel mehr Beschäftigte betroffen, mindestens 150.000. >> weiter.
https://kritisches-netzwerk.de/forum/carl-wassmuth-diese-reform-wird-toedlich
GiB: „Bedarfsgerechte Krankenhausversorgung. Ja zur besseren Krankenhausstruktur – nein zu Lauterbachs Leveln“. 13. März 2023 >> weiterlesen. (PDF)
https://kritisches-netzwerk.de/sites/default/files/gib_-_bedarfsgerechte_krankenhausversorgung_-_ja_zur_besseren_krankenhausstruktur_-_nein_zu_lauterbachs_leveln_-_maerz_2023.pdf
Last Updated on 19. März 2023 by redaktion
„Wir müssen unsere Krankenhäuser unbedingt selbst verteidigen!“„Bundesgesundheitsminister“ Karl Lauterbach und seine Berater verkaufen den geplanten Großumbau der deutschen Kliniklandschaft als „alternativlos“ und verschweigen sowohl das Ausmaß als auch die Profiteure des intendierten Kahlschlags.
Kein Blatt vor den Mund nimmt Carl Waßmuth, Vorstandsmitglied und Sprecher vom Verein ‚Gemeingut in BürgerInnenhand‘ (GiB). Seine Warnung im Interview mit den NachDenkSeiten: „Diese Reform wird tödlich!“ Im wahrsten Sinne des Wortes lebenserhaltend wirkt dagegen das von ihm präsentierte Gegenkonzept.
Mit ihm sprach Ralf Wurzbacher.
Ralf Wurzbacher: Herr Waßmuth, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wird nicht müde zu behaupten, Kern seiner geplanten großen Krankenhausreform wäre die „Entökonomisierung“ der Versorgungsstrukturen. Nehmen Sie ihm das ab?
Carl Waßmuth: Was Karl Lauterbach mit Entökonomisierung meint, soll er noch einmal erklären. Sein Vorhaben ist an Niedertracht kaum zu überbieten. Hunderte Krankenhäuser sollen geschlossen werden, damit private Anbieter noch mehr Marktanteile bekommen und im Personalüberschuss der gekündigten Beschäftigten abgewickelter Kliniken baden, sich also die Leute aussuchen und die Löhne drücken können.
Aber Lauterbach und seine Berater trauen sich nicht, eine Liste zu erstellen, auf der steht: „Diese 700 Kliniken schaden unserem Gesundheitssystem. Erst wenn sie weg sind, werden die Leute besser versorgt.“
Ralf Wurzbacher: Das würde ja auch keinem Mensch einleuchten.
Carl Waßmuth: Genau. Und deshalb veranstaltet der Minister ein gigantisches Tribute-von-Panem-Spiel: Die Schraubzwinge wird so zugedreht, dass 700 Kliniken ihr Angebot drastisch reduzieren müssen und die meisten davon pleitegehen. Krankenhäuser werden als Markt angesehen und in dieser Reformrunde geht es brutal um Marktanteile. Die öffentlichen und freigemeinnützigen Träger sollen verdrängt werden.
Kern der Reform ist die ordnungspolitische Abschaltung hunderter Kliniken zugunsten privater Konzerne. Man könnte auch den Autofirmen sagen: „Die Hälfte eurer Autos ist zu gefährlich. Die dürft ihr nicht mehr bauen. Betreibt stattdessen Tankstellen.“ Die IG Metall würde Sturm laufen. Im Bereich der Krankenhäuser sind viel mehr Beschäftigte betroffen, mindestens 150.000. >> weiter.
https://kritisches-netzwerk.de/forum/carl-wassmuth-diese-reform-wird-toedlich
GiB: „Bedarfsgerechte Krankenhausversorgung. Ja zur besseren Krankenhausstruktur – nein zu Lauterbachs Leveln“. 13. März 2023 >> weiterlesen. (PDF)
https://kritisches-netzwerk.de/sites/default/files/gib_-_bedarfsgerechte_krankenhausversorgung_-_ja_zur_besseren_krankenhausstruktur_-_nein_zu_lauterbachs_leveln_-_maerz_2023.pdf